Ich weiß es noch ganz genau: Kurz vor der Geburt wollte ich unbedingt noch das Kinderzimmer für unser Baby gestalten und habe wie verrückt nach Ideen gesucht. Der Nestbautrieb hatte mich gepackt - kennst du das auch?
Oder wartest du lieber entspannt ab bis dein Kind älter ist?
Hätte ich damals schon gewusst was ich heute weiß, wäre mir in den Folgejahren viel Umräumen und diverse Fahrten ins Möbelhaus erspart geblieben. Daher möchte ich dir heute meine Learnings und Erfahrungen aus der Einrichtung vieler Baby- und Kinderzimmer mitgeben.
Kinderzimmer für ein Baby – muss das sein?
Die Frage ob du überhaupt ein Kinderzimmer für dein Baby gestalten sollst, ist durchaus berechtigt und absolut individuell zu beantworten. Schläft das Baby anfangs mit im Schlafzimmer und gibt es vielleicht einen Wickeltisch im Bad, muss ein eigenes Zimmer nicht sein. Die kleine Kleidung findet auch in deinem Schrank Platz. Auch später sind Kleinkinder gerne in der Nähe von Mama und Papa – hast du zum Beispiel im Wohnzimmer genug Platz, kann das Spielzeug auch erst einmal hier lagern. Aber vielleicht möchtest du das Baby gerne für die Schläfchen zwischendurch in ein separates Zimmer legen. Anfangs schlafen Kinder bei jeder Lautstärke, aber viele mögen es irgendwann lieber ruhig. Oder du möchtest dich zum Stillen / Füttern gerne zurück ziehen. Vielleicht magst du auch das ganze Spielzeug nicht im Wohnzimmer haben. Oder du hast einfach richtig Lust darauf, ein Kinderzimmer für dein Baby zu gestalten.
Wohnpsychologie im Babyzimmer
Du hat dich entschieden und möchtest gerne ein Kinderzimmer für dein Baby gestalten? Super, dann erkläre ich dir kurz warum es Sinn macht, es richtig schön und babygerecht einzurichten.
Kleine Kinder nehmen Räume als Gefühle und Emotionen wahr - und noch nicht als eigenständiges Zimmer. Denn die richtige Raumwahrnehmung entsteht erst mit einem Alter von etwa vier Jahren. In ihrem Buch „Ein Zuhause für die Seele“ beschreibt die Wohnpsychologin Barbara Perfahl das sehr schön. Die Wohnpsychologie ist ein richtig spannendes Themenfeld und ich finde diese Erkenntnis sehr wichtig. Zeigt sie doch, dass ein liebevoll eingerichtetes Babyzimmer nicht nur den Nestbautrieb der Mutter befriedigt sondern auch für Babys und Kleinkinder ein wichtiger Faktor ist.
Bei der Einrichtung geht es also darum, Geborgenheit sowie ein Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit zu schaffen. Dafür ist es hilfreich, wenn das Kinderzimmer für dein Baby nicht regelmäßig umgeräumt und verändert wird – denn Babys und Kleinkinder lieben Routine.
Daher ist mein Tipp: Plane das Babyzimmer vorausschauend und mitwachsend.
So planst du vorausschauend
Gerade eben musstest du noch jede Nacht die Windeln wechseln und plötzlich ist da ein aktives Kleinkind mit einem Berg an Spielzeug. Kinder und deren Bedürfnisse ändern sich rasend schnell. Auch wenn du es dir – Schwanger oder mit kleinem Säugling – vielleicht nicht vorstellen kannst.
Wenn du also beginnst, das Kinderzimmer für dein Baby zu gestalten - überlege was sich in den nächsten 2-3 Jahren ändern wird und plane dies gleich mit ein. Lege fest was das Kinderzimmer für dein Baby – und späteres Kleinkind - alles können soll und sammle erst einmal Ideen. Möchtest du eine Kuschelecke, einen Bereich zum Spielen, einen Maltisch, brauchst du hier eine Wickelkommode, soll es einen Aktivbereich geben? Wenn du genau weißt was du dir für das Kinderzimmer wünschst, dann kannst du an die Planung gehen und überlegen wie du das Zimmer einrichtest und wie du die Möbel stellst. Auch wenn du heute vielleicht noch nicht alles kaufst.
Ein Babybett – ja oder nein?
Eine Frage, die mir ganz oft gestellt wird: Brauchen wir überhaupt ein Gitterbettchen, das Baby wird doch sowieso bei uns im Schlafzimmer schlafen.
Das stimmt zwar, aber spätestens wenn dein Baby anfängt sich hochzuziehen oder zu robben, solltest du direkt auf ein Bettchen mit niedrigerer Matratze umsteigen. Das kann dann natürlich auch erst einmal im Schlafzimmer stehen. Aber irgendwann wird dein Kind vermutlich in seinem eigenen Zimmer schlafen (und wenn vielleicht nur zum Mittagsschlaf). Achte unbedingt auf ein Bettchen, das zum Juniorbett umbaubar ist – so kannst du es nutzen bis dein Kind etwa 4 Jahre alt ist. Manche Betten können zudem ausgezogen werden – dann hält es sogar noch länger.
Wohin mit der Wickelkommode?
Ist das Babyzimmer sehr klein, kann es sinnvoll sein, die Wickelkommode auszulagern. Der perfekte Ort für einen Wickelplatz ist das Bad – wenn es groß genug ist. Denn hier hast du immer Zugang zu frischem Wasser. Es gibt schöne und platzsparende Lösungen für Wickeltische oder sogar ausklappbare Versionen für die Wand. Wenn die Wickelkommode im Babyzimmer steht, empfehle ich dir die räumliche Nähe zum Kleiderschrank.
Der Kleiderschrank
Babykleidung ist winzig und passt anfangs problemlos in die Wickelkommode - dennoch rate ich dir zu einem Kleiderschrank. Denn ganz schnell werden die Sachen größer, es kommt immer mehr hinzu und irgendwann brauchst du auch Platz für Bettwäsche. Ausnahme: Das Zimmer ist sehr klein, dann kann es Sinn machen, hier nur das nötigste zu verstauen und die restliche Kleidung zum Beispiel in deinem Schrank zu lagern.
Da der Schrank viel Raum einnimmt, macht es Sinn, ihn bei der Gestaltung des Babyzimmers gleich mit einzuplanen. Wenn du möchtest, dass dein Kind seine/ihre Kleider später selber erreichen kann, sind alternativ eine Kommode und eine hübsche Kleiderstange eine schöne Option.
Plane ausreichend Stauraum
In Möbelhäusern gibt es schöne Sets, bestehend aus Bett, Wickelkommode und Schrank zu kaufen. Doch damit ist es im Babyzimmer nicht getan. Plane im Kinderzimmer deines Babys unbedingt von Anfang an ausreichend Stauraum ein, auch wenn es dann zu Beginn noch viele leere Regale gibt. So kannst du der Spielzeugflut eines Kleinkindes ganz gelassen entgegenblicken.
Achte darauf, die Verstaumöglichkeiten so zu wählen, dass dein Kleinkind gut selbst drankommt. Ich empfehle meinen Kundinnen immer gerne große Kisten und Körbe. Entweder solche, die in ein Regal geschoben werden können oder freistehende – z.B. aus Seegras. Die sind unglaublich praktisch uns sehen dabei noch gut aus.
Altersunabhängige Deko
Es gibt so unglaublich süße Dekoartikel, Wandtattoos und Poster für Babys. Falls du das Kinderzimmer für dein Baby so gestalten möchtest, dass es bis ins Kindergartenalter ohne große Veränderungen genutzt werden kann, rate ich dir, nicht allzu niedliche Motive zu wählen.
Denn dein Kindergartenkind mag vielleicht keine Babymotive mehr, denn es ist ja schon „groß“. Klar darf die Deko niedlich sein, aber vielleicht nicht zu sehr Baby.
Weitere Tipps
Besorge auf jeden Fall einen schönen (idealerweise waschbaren) Teppich, darauf spielt es sich gemütlicher. Wähle aber lieber ein kurzflooriges oder flach gewebtes Modell, sonst wird das Bauklötze bauen schwierig und Kleinteile (später) werden unauffindbar.
Und noch ein wichtiger Tipp: Achte unbedingt auf eine ausreichende Beleuchtung, die Deckenlampe alleine reicht nicht aus. 3-5 Lichtquellen dürfen es im Babyzimmer auf jeden Fall sein.
Mache das Zimmer babysicher
So schön und heimelig ein Baldachin, viele Stofftiere oder ein kuscheliges Nestchen auch sind – verzichte im ersten Jahr lieber darauf. Alternativ kannst du einen Betthimmel direkt unter die Decke hängen oder einen Baldachin anfangs einfach hochknoten.
Wenn du das Kinderzimmer für dein Baby planst, denke daran die Steckdosen zu sichern und achte auf alle Arten von Strom
kabeln, Strippen und Seilen (von Mobilies, Wimpelketten, usw). Diese sollten sich unbedingt außerhalb der Reichweite deines Babys befinden. Heute kann es vielleicht noch nicht greifen – morgen dann aber auf einmal schon. Ehrlich – das kommt manchmal über Nacht. Sorge daher besser vor.
Du bist jetzt so richtig in Stimmung, kommst aber allein nicht weiter? Dann melde dich gerne und ich unterstütze dich dabei, ein schönes und ganz individuelles Kinderzimmer für dein Baby zu gestalten – das bis ins Kindergartenalter hält.
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